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Der romanische Gesamteindruck der Kirche wird durch den festungsartigen Westbau, das gedrungene Langhaus und den achteckigen Vierungsturm bestimmt. HistorieÜber die Urgeschichte von St. Andreas ist bei weitem nicht so viel bekannt, wie bei den übrigen Kirchen. Zu großem Ruhm kam die zwar romanisch erbaute, aber später mit einem gothischen Chor versehene Kirche dadurch, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz-Gotteshaus für den weitaus heftiger zerstörten Dom genutzt wurde. St. Andreas hatte kaum Schäden davon getragen. Die als dreischiffige Basilika mit Langchor, vorgelagertem Westwerk und Vierungsturm erbaute Kirche erfuhr ihre erste geschichtlich verzeichnete Weihe im 10. Jahrhudert durch Erzbischof Bruno, der den Apostel Andreas zum Namensgeber auswählte. Bis dahin fungierte der Bau als Frauenkloster. Der aktuelle Bau im Stil der Spätromantik stammt aus den Jahren um 1200, wie erwähnt wurde der Chor im 15. Jahrhundert nochmals baulich verändert. Die lichtdurchflutete Konstruktion soll mit planerischer Hilfe der Dom-Architekten kreiert worden sein. Bis zum Jahr 1430 wurde das Chorgestühl mit dutzenden von Gewölbekonsolen und Heiligenfiguren zu einem der schönsten seiner Art ausgebaut. Wie in Groß St. Martin wurde auch die Krypta von St. Andreas nach dem Weltkrieg freigelegt und kann besichtigt werden. In der Basilika befindet sich zudem der Sarkophag von Albertus Magnus, einem bedeutenden Kirchvater und Humanist aus dem 13. Jahrhundert. Zu seinem 700. Todestag besuchte Papst Johannes Paul II. 1980 St. Andreas. Bei seinem Besucht konnte er auch den Blutbrunnen sehen, der der Sage nach das Blut der Heiligen Ursula und ihren Gefährtinnen enthält und von einem massiger Steindeckel verschlossen wird. Dem Kölner Bildhauer Tilman van der Burch werden die drei vielleicht bedeutensten Skulpturen der Kirche zugeschrieben. Sie zeigen den heiligen Christopherus, wie er eín Kind durch den Fluß trägt, die Rosenkranzmadonne udn den Erzengel Michael. Den Schutzmantel der Madonna hält im Übrigen der dominikanische Inquisitor Peter von Mailand hoch. Er war auch bekannt als Peter von Martyr. Sein qualvoller Meucheltod war nicht nur das erste "Martyrium", er ist außerdem Schutzpatron der Kölner Brauereien und hängt sogar über der Tür des Brauhauses Früh. SehenswürdigkeitenIn der ersten Kapelle des südlichen Seitenschiffs befindet sich die Altartafel der Rosenkranzbruderschaft – „Madonna mit dem Mantel“ – aus der Werkstatt des Meisters von St. Severin (ca. 1510). Auf dem rechten Altarflügel ist Petrus von Mailand (Petrus Martyr) zu sehen, der Schutzpatron der Kölner Brauereien. Im südlichen Querschiff steht der kostbare spätgotische Makkabäerschrein (1520-1527). Er besteht aus vergoldeten Kupferplatten und veranschaulicht anhand von 40 Reliefs das Martyrium der Makkabäer, jüdischer Freiheitskämpfer. m Hochchor befinden sich das reich geschnitzte Chorgestühl und der Apostelschrein mit einer Armreliquie des Hl. Andreas (14./15. Jhdt.). Exquisite Wandmalereien aus dem Mittelalter schmücken hingegen die erste Kapelle des nördlichen Seitenschiffs. Die Krypta, die durch den Neubau des gotischen Chors zerstört und erst im Krieg wiederentdeckt und erneuert wurde, dient seit 1954 als Grabstätte des Theologen, Kirchenlehrers und Naturwissenschaftlers Albertus Magnus. Die Andreaskirche setzt einen markanten Blickpunkt in der nördlichen Altstadt, gleich in Domnähe – an ihrer Südseite sind noch Überreste der alten römischen Stadtmauer zu finden. St. Andreas |