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Stadtgeschichte

Nach der Devise "Seid nett zueinander" lebten schon die Urkölner. Das waren die Ubier, die der römische Statthalter 38 v. Chr. am linken Rheinufer ansiedelte. Als handfeste Pragmatiker zogen sie es vor, mit den Römern Handel zu treiben statt Kriege zu führen.

In Köln finden sich viele römische Übereste

In Köln finden sich viele römische
Übereste

Kölsche Klüngel

Egal, wer in den folgenden 2000 Jahren die Stadt regierte: Die Bürger wussten immer hinter dem Rücken der weltlichen wie der geistlichen Obrigkeit ihre eigenen Interessen zu wahren. Aus diesem Gemauschel entstand seit dem Mittelalter der sprichwörtliche "kölsche Klüngel". Das Wort bedeutet Knäuel - für den Außenstehenden ist der Klüngel etwas undurchsichtig Verwobenes. Dessen moderne Ausdrucksform brachte Konrad Adenauer in seiner Zeit als Kölner Oberbürgermeister (1917 bis 1933 und 1945) auf die Formel: "Man kennt sich, man hilft sich".

Damit es keiner wagt, eine klare Grenze zwischen dem legalen Klüngel und krimineller Korruption zu überschreiten, hat der OB einen Ehrenrat gegründet. Das hört sich ein wenig wie Elferrat oder Ehrengarde und für die kölsche Seele somit recht vertraut an. Ohnehin behaupten alle, sie klüngelten immer nur zum Wohle der Stadt, nie zum eigenen.

Farinahaus in der Glockengasse

Farinahaus in der Glockengasse

Eau de Cologne

1794 ließ ein französischer Besatzungsgeneral alle Gebäude durchnummerieren. Das Haus von Wilhelm Mülhens in der Glockengasse bekam die Nummer 4711. Diese Hausnummer gilt übrigens heute noch! Betreten Sie ruhig den Laden und erfrischen Sie sich am Kölnisch-Wasser-Brunnen.

Das Destillat aus Alkohol und Blütenölen wurde bereits 1709 von Johann Maria Farina in Köln hergestellt. 1792 bekam Wilhelm Mülhens das Geheimrezept von einem Mönch namens Franz Carl Georg Farina als Hochzeitsgeschenk überreicht. Die Essenz galt ursprünglich als Wunderwasser, das gegen Kopfschmerzen, Herzrasen und sogar die Pest helfen sollte.

Als Napoleon 1810 eine Offenlegung aller Arzneirezepturen einforderte, konnte Mülhens das Geheimnis allerdings nur wahren, indem er die Mixtur fortan als Duftwasser zu Erfrischungszwecken anbot. In Erinnerung an den Ursprung von Eau de Cologne beginnt das Glockenspiel an der Fassade des Stammhauses in der Glockengasse sein Programm immer mit der Marseillaise.


Die Kirche St. Apposteln

Die romantische Kirche St. Apposteln

Selbstbewußtsein und Freisinn

Die wunderschönen romanischen Kirchen sind Zeugnisse des einstmals "hillige Kölle", aber die selbstbewussten und freisinnigen Bürger verstanden es durchaus, ihre Frömmigkeit mit den vitalen Interessen des Diesseits zu verbinden. 1288 verbannten sie den Erzbischof, der auch Kurfürst war, aus ihren Mauern - Köln war von nun an de facto freie Reichsstadt.

Später fielen die Bewohner aber nicht mehr durch allzu großen umstürzlerischen Elan auf. Im Kölnischen Stadtmuseum sehen Sie ein Bild mit einer Szene der Revolution von 1848: Die Kölner Revolutionäre hatten ihre Barrikade mit Bedacht direkt neben einer Weinkneipe errichtet. Der Legende nach soll Stunden später ein preußischer Schutzmann das Lokal betreten und den Zechern zugerufen haben: "Ihr könnt die Barrikade wieder abbauen; die Revolution ist vorbei!"

In dieser Zeit tauchten im Hänneschen-Theater erstmals die Figuren Tünnes und Schäl auf. Sie veranschaulichen die beiden Seiten des kölschen Wesens: Tünnes verkörpert den pfiffig-bäuerlichen Einschlag; er ist ein Trieb- und Sinnenmensch. Schäl ist der Kulturbürger.


Mediapark

Mediapark - das moderne Stadtbild

Vom Labyrinth zur Planstadt

Köln war nie eine feudale Residenzstadt mit breiten Boulevards, sondern immer eine Stadt der Kaufleute und Handwerker mit verwinkelten Straßen und Gassen.

Erst die Nazis planten, über die Hahnenstraße und die Cäcilienstraße eine breite Schneise in das Stadtbild zu schlagen, weil sie Platz für ihre pompösen Aufmärsche brauchten. In den 30er-Jahren sanierte man das Labyrinth des Martinsviertels.

Aus der Epoche des Wiederaufbaus nach 1945 steht heute vieles unter Denkmalschutz. In den Wirtschaftswunderjahren propagierten die Planer freilich auch die autogerechte Stadt. Das führte 1964 zur städtebaulichen Fehlleistung der Nord-Süd-Fahrt, die intakte Innenstadtviertel brutal zerschnitten hat.

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